Oberbillwerder: Wir beziehen Stellung

Die Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnungsbau hat die städtischen IBA Hamburg GmbH als Entwickler für das Stadtentwicklungsprojekt Oberbillwerder eingesetzt. Die Bergedorfer Grünen (Fraktion und Vorstand) haben die Diskussion um eine mögliche Bebauung Oberbillwerdes im vergangenen Jahr kritisch begleitet und bereits Forderungen zur Bebauung Oberbillwerders formuliert. Diese wurden im Frühsommer durch einen Beschluss auf Kreisverbandsebene sowie auf Landesbene untermauert*. In der aktuellen Beschlusslage wird diesen Forderungen aus Grüner Sicht nicht ausreichend Rechnung getragen. Einer Zustimmung auf bezirklicher Ebene werden weiterreichende Zugeständnisse vorausgehen müssen.

29.09.16 –

Die Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnungsbau hat die städtischen IBA Hamburg GmbH als Entwickler für das Stadtentwicklungsprojekt Oberbillwerder eingesetzt. Die Bergedorfer Grünen (Fraktion und Vorstand) haben die Diskussion um eine mögliche Bebauung Oberbillwerdes im vergangenen Jahr kritisch begleitet und bereits Forderungen zur Bebauung Oberbillwerders formuliert. Diese wurden im Frühsommer durch einen Beschluss auf Kreisverbandsebene sowie auf Landesbene untermauert*. In der aktuellen Beschlusslage wird diesen Forderungen aus Grüner Sicht nicht ausreichend Rechnung getragen. Einer Zustimmung auf bezirklicher Ebene werden weiterreichende Zugeständnisse vorausgehen müssen.


Liesing Lühr, Bezirksfraktionsvorsitzende: „Als grundlegend für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema fordern wir, dass sichergestellt werden muss, dass die umgrenzenden Gebiete auf Grundlage des „Konzeptes für den Kulturlandschaftsraum Billwerder“ komplett als Biotopverbund entwickelt werden.
Die zu bebauende Fläche muss so begrenzt werden, dass der Landschaftskorridor nördlich der Bahn bis Billebogen in voller Breite erhalten wird. Ziel ist es, diese Fläche unter Naturschutz zu stellen.“

Jenny Jasberg, Kreisverbandsvorsitzende: „Wir befinden uns weiterhin im Kreisverband und im engen Austausch mit VertreterInnen der Landesebene in einem sehr konstruktiven Prozess und wollen uns durch die fachliche Auseinandersetzung mit unseren Fragen gerne weiter in die Debatten einbringen. Klar ist dabei aber auch, dass wir uns eine Entscheidung, die nach der Fertigstellung der ersten Planungsphase durch die IBA Ende 2018 ansteht, nicht leicht machen werden. Unsere grundsätzlich kritische Haltung zum Flächenverbrauch flankiert unsere deutlichen Forderungen an die mögliche Bebauung. Wir setzen uns ein für ein ausgewogenes Verhältnis von sozialen und ökologischen Zielen in unserer Stadt!"

 

Die Pressestelle des Senats veröffentlicht folgende Statements:

Senat beschließt große Stadtentwicklungsvorhaben
 
In Oberbillwerder, Öjendorf und Mümmelmannsberg entstehen neue lebenswerte Quartiere
 
Die Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnungsbau hat in ihrer heutigen Sitzung die Stadtentwicklungsprojekte Oberbillwerder, Gartenstadt Öjendorf und Mümmelmannsberg auf den Weg gebracht. Mit diesen Quartieren entsteht in den Bezirken Mitte und Bergedorf ein Potenzial für mehrere Tausend neue Wohnungen. Als Projektentwickler werden in Oberbillwerder die städtische IBA Hamburg GmbH und in Öjendorf und Mümmelmannsberg eine private Entwicklungsgesellschaft eingesetzt.
 
Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Die Stadtentwicklungsprojekte in Oberbillwerder, Öjendorf und Mümmelmannsberg werden in den nächsten Jahren einen wichtigen Beitrag zu Hamburgs Wohnungsbauprogramm leisten. Wir sichern damit langfristig das hohe Niveau des Wohnungsbaus in Hamburg und schaffen gleichzeitig neue lebenswerte Quartiere mit bezahlbarem Wohnraum. Außerdem wollen wir mit den neuen Quartieren internationale Maßstäbe im Bereich des nachhaltigen Städtebaus setzen. In Oberbillwerder entsteht ‚mehr Stadt an neuen Orten‘ auf qualitativ hohem Niveau und mit intensiver Einbindung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. “
 
Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie: „Bei beiden von der Senatskommission beschlossenen Vorhaben wird es entscheidend darauf ankommen, die neuen Stadtteile auch in ökologischer Hinsicht vorbildlich auszugestalten. Die Senatskommission hat grünes Licht für die Realisierung hoher Umwelt- und Klimastandards beschlossen. Gleichzeitig sollen Oberbillwerder und die Gartenstadt Öjendorf bei verdichteter und flächenschonender Bauweise sehr behutsam in die jeweiligen Landschaftsräume eingepasst und damit auch natur- und grünverträglich gestaltet werden.“
 
Arne Dornquast, Bezirksamtsleiter Bergedorf: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der IBA Hamburg bei diesem für Bergedorf und auch für ganz Hamburg so wichtigen Projekt. Ich bin sicher, dass die IBA ihre nachweislichen Kompetenzen hinsichtlich der Organisation partizipativer Planungsprozesse einbringen wird. Eine enge Bürgerbeteiligung ist hier besonders wichtig und wird sicherlich eine große Vielfalt stadtplanerischer Ideen aufzeigen. Man wird dann von Eigentums- über Mietwohnungen bis hin zu Reihenhäusern eine bunte Mischung sehen. Diese wird nicht nur vielen Menschen ein neues Zuhause in der Kulturlandschaft Billwerder bieten, sondern – und dies ist mir besonders wichtig – dazu beitragen, den Wohnungsmarkt auch in Bergedorf zu entlasten.“

Falko Droßmann, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Wir werden hier gemeinsam mit den Wohnungsbauunternehmen und unter bewährt starker Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger dringend benötigte neue Wohnungen bauen. Dabei sind wir uns der hohen Verantwortung bewusst, die wir gegenüber den Menschen unserer Stadt, aber auch gegenüber den natürlichen Ressourcen der Baugebiete tragen“.
 
Oberbillwerder
In Oberbillwerder wird die Entwicklung von der städtischen IBA Hamburg GmbH übernommen, die in den nächsten zwei Jahren mit internationalen und nationalen Stadt- und Landschaftsplanern, Architekten und weiteren Fachleuten in der Planung zusammenarbeiten wird. Während des  Planungsprozess werden Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, ihre Wünsche für das neue Quartier einzubringen.
 
Oberbillwerder bietet große Flächen, die sowohl dicht am Bergedorfer Zentrum liegen als auch sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden sind. Der Hauptbahnhof ist mit der S-Bahn in einer Viertelstunde zu erreichen. Aufgrund dieser besonderen Lage soll unter dem Leitgedanken „Stadt im Grünen“ ein neuer urbaner Stadtteil zum Wohnen und Arbeiten entstehen. Damit wird die in den 1980er-Jahren begonnene Siedlungsentwicklung Bergedorfs vollendet und ein qualitätsvoller Übergang vom dörflichen zum städtisch geprägten Raum ermöglicht.
 
Der neue Stadtteil soll unterschiedliche Zielgruppen nach Herkunft, Einkommen, Alter und Lebenslage ansprechen und bei der Umsetzung der Bauvorhaben Raum für Genossenschaften, Baugruppen sowie städtische und private Bauträger bieten. Da sich alle Flächen in städtischem Eigentum befinden, können Qualitätskriterien für die Vergabe von Flächen festgelegt und dadurch ein breites Angebot von Trägerschaften sichergestellt werden. Es wird angestrebt, die Wärmeversorgung des neuen Stadtteils Oberbillwerder sowie von Neuallermöhe unter Berücksichtigung des Wirtschaftlichkeitsgebots mit regenerativen Energien und unter Einbeziehung eines größtmöglichen Anteils von Solarthermie zu realisieren.
 
Öjendorf und Mümmelmannsberg
Die Entwicklung in Öjendorf und Mümmelmannsberg  soll von einer neuen privaten Entwicklungsgesellschaft im Sinne des im Juni geschlossenen „Bündnisses für das Wohnen“ übernommen werden. Ziel ist eine kooperative Entwicklungsstrategie zusammen mit privaten und städtischen Bauträgern sowie den Bezirken.
 
Billstedt/Öjendorf und Mümmelmannsberg sind bereits 2014 als neue Quartiere im Konzept „Stromaufwärts an Elbe und Bille“ vorgeschlagen worden, das eine Zukunftsvision für den Hamburger Osten aufzeigt. In den beiden Gebieten ist die Entwicklung von bis zu 1.400 Wohnungen vorgesehen, davon rund 700 bis 800 im Bereich Öjendorf als „Neue Gartenstadt“ und östlich von Mümmelmannsberg noch einmal rund 500 bis 600 Wohnungen als „Internationales Quartier“. Die vorhandenen Grünzüge des Jenfelder und Schleemer Bachs wie auch der Öjendorfer Park sind als Teile des grünen Netzes zu entwickeln und verflechten perspektivisch den neuen Siedlungsraum mit den bestehenden Stadtstrukturen.
 
Rückfragen der Medien

Dr. Magnus-Sebastian Kutz | Pressestelle

Telefon: (040) 428 40 – 2051 | E-Mail: magnus.kutz@bsw.hamburg.de

 

 

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